In den letzten Monaten finden immer mehr Menschen zu mir ins Coaching, die das was…

Feedback – warum es nicht „klappt“ und wie es ankommen kann
Warum ist Feedback im Arbeitsalltag essentiell? Eigentlich brauchen wir Menschen Rückmeldung nahezu wie Luft zum Atmen: Weil es uns erst einmal eine Möglichkeit gibt, unser Tun oder unsere Leistung zu reflektieren und zu verbessern. Durch Feedback können wir verstehen, wie unsere Handlungen von anderen wahrgenommen werden. Aber auch was andere sich von uns wünschen. So hilft es als wertvoller Orientierungspunkt. Einer, bei dem wir unser Selbstbild mit den Bildern und Vorstellungen anderer abgleichen können. Letztendlich ist Feedback ein wichtiger Bestandteil unserer persönlichen Entwicklung. Aber – wir bekommen viel zu wenig davon! Oder – Feedback, das wir bekommen „passt“ nicht.
Warum das so ist und wie es besser geht:
- Hemmungen, Feedback zu geben: Oft vermeiden wir Feedback. Wir wollen lieber nichts sagen, das beim Gegenüber vielleicht nicht gut ankommt. Es braucht Selbstreflexion und Mut, sich und die eigene Meinung/Wünsche/etc. ehrlich zu zeigen. Einer muss den ersten Schritt machen, um eine mögliche positive Veränderung zu ermöglichen. Und: Wir können andere auch um Rückmeldung bitten!
- Bewusstheit: Eine Herausforderung bei Feedback besteht darin, keine eigene Themen auf andere zu projizieren. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, sich (vor der Rückmeldung) bewusst zu machen, welche persönliche Einstellungen und Erfahrungen das Feedback beeinflussen. Wenn sie also selbst Feedback bekommen das sie stark „gefärbt“ erleben, dann tauschen sie sich am besten offen über ihre Einschätzung aus.
- Feedback-Qualität: Viele Menschen sagen eher zu selten was sie stört, ärgert und was sich sich wünschen. Aber irgendwann bricht dann ein „Feedback“ aus Ihnen heraus. Das ist dann meist nicht gerade hochwertig. Zum einen: Warten sie nicht zu lange, wenn sie etwas auf dem Herzen haben. Zum anderen ist es gut zu wissen dass sich hilfreiches Feedback vor allem auf konkrete Beobachtungen und Verhaltensweisen bezieht. Also: Stellen sie Ihre Annahmen oder Interpretationen zurück. Das ist kein gutes Feedback. Wenn Sie ein solches bekommen sollten: Fragen Sie nach, auf welchen konkreten Situation/en oder Beobachtungen sich die Rückmeldung bezieht.
- Absicht kennen: Manchmal geben Menschen Feedback ohne sich zu richtig klar darüber zu sein, was sie eigentlich genau damit wollen. Klären Sie sich: Wenn Sie dem anderen Schuld zuschieben oder ihm eine Abreibung verpassen wollen, dann lassen Sie dies. Es führt zu nichts Gutem. Es ist grundsätzlich wichtig, eine positive Absicht mit der Rückmeldung zu verfolgen (wie z.B. dass das Gegenüber Problemfelder versteht oder wir unsere Bedürfnisse deutlich machen möchten).
- Lösungsorientiert: Wenn Sie sich nur den Hals frei machen möchten, können Sie davon ausgehen, dass Ihre Rückmeldung zu keiner positiven Veränderung führt. Wenn Sie klare Wünsche äußern (die auch erfüllbar für das Gegenüber sind), so kann dies den Empfänger zur Veränderung motivieren. Wenn Sie Feedback bekommen sollten, und nicht verstehen was ihr Gegenüber sich an Veränderung wünscht, dann fragen Sie nach!
Wichtig ist mir hierbei aber: Nicht jedes Feedback „stimmt“. Eine Rückmeldung sagt eben auch sehr viel über das Gegenüber selbst aus: Worauf dieser Mensch Wert legt, was störend/nervig/anstrengend oder toll/passend/sinnvoll…. erlebt wird.
Aus diesem Grund macht es sehr viel Sinn, jedes Feedback erst einmal auf sich wirken zu lassen. Und in Ruhe innerlich abzugleichen und zu entscheiden, was davon hilfreich und wertvoll ist – und was möglicherweise auch nicht. Und hier eventuell nochmal das Gespräch zu suchen.
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