Selbstsabotage geschieht oft durch (unbewusst geglaubte) negative Gedanken und selbstkritische Sätze, die wir uns immer…

So kann Jeder die Widrigkeiten des Lebens meistern
Wir haben alle in unserem Leben immer wieder so unsere Herausforderungen. Seien es Augenblicke, in denen wir einfach genervt sind (lange Supermarktschlange, nervige Art eines Mitmenschen, etwas Wichtiges vergessen, etc) oder größere Problemstellungen: Ein gesunder und konstruktiver Umgang mit den Widrigkeiten des Lebens ist enorm wertvoll!
Radikale Akzeptanz besser zu verstehen ist hier genial. Es geht grob darum, eine Situation oder einen Zustand vollständig zu akzeptieren, ohne Widerstand zu leisten oder zu versuchen, sie zu ändern. Ziel ist, die Realität so anzunehmen, wie sie ist, auch wenn sie unangenehm oder herausfordernd ist, und dabei nicht in Abwehr oder Verleugnung zu verfallen. In den Alltag integriert, kann Radikale Akzeptanz dabei helfen, den inneren Widerstand gegen schwierige Situationen abzubauen und mehr Frieden zu finden.
Hier sind einige Wege, wie radikale Akzeptanz im Alltag angewendet werden kann:
1. Akzeptieren Sie die Umstände, wie sie sind:
- Anstatt sich gegen Dinge zu wehren, die Sie nicht ändern können (z. B. das Wetter, den Verkehr, Verhalten anderer, etwas das schief lief, etc.), gilt es, diese anzunehmen – sie sind gerade nun einmal wie sie sind. Akzeptieren Sie, dass Sie manche Dinge nicht kontrollieren können, und konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, wie Sie auf die Situation reagieren können.
- Ersetzen Sie den „Kampf gegen die Realität“ durch „Koexistenz“! Statt gegen die Realität zu kämpfen, versuchen Sie, mit ihr zu koexistieren. Wenn Sie sich über etwas ärgern, fragen sie sich: „Wie kann ich lernen, damit zu leben?“ Es bedeutet nicht, dass Sie alles akzeptieren müssen, aber es bedeutet, dass Sie aufhören, gegen das zu kämpfen, was nicht änderbar ist. Das ständige Kämpfen gegen die Realität führt zu Erschöpfung und innerem Konflikt. Radikale Akzeptanz ist das Loslassen dieses ständigen Kampfes und das Finden von Frieden in dem, was nun einmal ist.
- So können Sie üben: Statt sich z.B. über die rote Ampel zu ärgern, akzeptieren Sie, dass er da ist, und nutzen sie den Moment, um etwas Positives zu tun, z. B. bewusst Musik zu hören oder über ein Thema nachzudenken. Wenn Sie auf ein Problem stoßen, das Sie nicht lösen können, so fragen Sie sich: „Was kann ich tun, um inneren Frieden zu finden, auch wenn ich die äußeren Umstände nicht ändern kann?“ Suchen Sie nach Wegen, mit der Situation zu leben, anstatt sie zu bekämpfen.
2. Akzeptieren Sie Ihre Emotionen:
Wenn Sie in schwierigen Situationen sind, versuchen Sie, Ihre Gefühle zu akzeptieren, ohne sie zu bewerten. Statt zu denken „Ich darf nicht wütend oder traurig sein“, erkennen Sie Ihre Gefühle an, zum Beispiel: „Ich bin gerade wütend, und das ist okay.“
oder „Ich fühle mich gerade so, und das ist ein Teil meines menschlichen Erlebens.“
- Tipp: Achtsamkeit hilft Ihnen, in den Moment zu kommen und die Realität ohne ständige Bewertung zu erleben. Beginnen Sie mit einfachen Achtsamkeitsübungen, wie bewusstes Atmen oder das Wahrnehmen der Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle. Achten Sie einfach darauf, was Sie im Moment fühlen und denken, ohne es zu beurteilen. Achtsamkeit bringt Sie aus dem Autopiloten und der Reaktivität, so dass Sie Ihre Gedanken und Gefühle bewusst beobachten können, ohne sofort in Widerstand zu gehen.
- So können Sie üben: Wenn Sie eine unangenehme Emotion wie Wut, Enttäuschung oder Angst etc. spüren, nehmen Sie sich einen Moment, um sie einfach zu bemerken. Sagen Sie sich selbst: „Ich fühle gerade Wut (oder Angst), und das ist okay. Ich muss nichts tun, um diese Emotion zu ändern.“ Beobachten Sie, wie sich diese Emotion verändert, ohne sie zu bekämpfen.
3. Erkennen und vermeiden Sie ständigen inneren Widerstand:
- Radikale Akzeptanz bedeutet nicht, dass Sie in einer schwierigen Situation bleiben, wenn Sie etwas daran verändern können. Vielmehr geht es darum, den inneren Widerstand gegen das, was ist, zu minimieren. Oft entsteht Stress nicht nur durch äußere Umstände, sondern verstärkt gerade durch unseren Widerstand gegen diese Umstände.
- So können Sie üben: Wenn Sie sich beispielsweise über eine unfaire Behandlung oder die „unmögliche SituationXY“ ärgern: Dann werden Sie sich bewusst, dass es enorm Energie kostet, sich im Dauerärger zu befinden. Machen Sie sich klar, dass es vollkommen in Ordnung ist, sich zu ärgern – diesen Ärger jedoch ständig wieder neu aufleben zu lassen, das ist absoluter Energieverlust. Stoppen Sie also Aktionen wie beispielsweise das ständige Erzählen solcher Erlebnisse, das hält den Ärger lebendig und Ihnen fehlt die Kraft und Energie.
4. Üben Sie Selbstakzeptanz und Selbstmitgefühl:
- Radikale Akzeptanz beinhaltet auch, sich selbst (möglichst) ohne Urteil zu akzeptieren. Das ist natürlich eine ziemliche Nummer. Aber ganz konkret: Anstatt sich für Fehler oder Unvollkommenheiten zu verurteilen, akzeptieren Sie sich selbst als das, wer bzw. was Sie sind.
- So können Sie üben: Wenn Sie einen Fehler machen sagen Sie sich: „Es ist okay, Fehler zu machen, ich bin nur Mensch, und ich kann daraus lernen.“
5. Akzeptieren Sie die Ungewissheit des Lebens:
- Das Leben ist oft unvorhersehbar, und radikale Akzeptanz bedeutet, diese Unsicherheit zu akzeptieren, anstatt ständig nach Kontrolle zu suchen.
- So können Sie üben: Wenn Sie vor einer unklaren Zukunft stehen, akzeptieren Sie die Ungewissheit und arbeiten Sie mit dem, was Sie im Moment wissen und konkret tun können.
6. Verzichten Sie auf „Wie es sein sollte“
- Ihre Erwartungshaltung an die Dinge können zu innerem Konflikt führen, wenn die Vorstellung oder Erwartung nicht erfüllt wird (z. B. „Es sollte nicht so laufen“, „Es sollte mir besser gehen“). Wenn Sie also in den Gedanken verfallen, wie etwas „sein sollte“, stoppen Sie diese Gedanken bewusst und akzeptieren Sie, dass die Dinge genau so sind, wie sie sind, auch wenn sie nicht Ihren Vorstellungen entsprechen.
- So können Sie üben: Wenn Sie in einer unangenehmen Situation sind, fragen Sie sich: „Was ist die Realität hier? Was ist gerade der sachliche Fall?“ Akzeptieren Sie diese ohne die Anklage, dass es „nicht so sein sollte“. Es ist, wie es ist.
7. Verändern Sie Ihren inneren Dialog
- Oft stehen wir uns selbst im Weg, indem wir negative, selbstkritische Gedanken denken. Üben Sie sich in einem positiven inneren Dialog, der zu mehr Akzeptanz anregt. Anstatt zu sagen: „Warum passiert mir das?“, versuchen Sie es mit „Es ist, wie es ist, und ich kann damit umgehen.“ Ein freundlicherer, akzeptierender innerer Dialog ermöglicht es, die Realität mit mehr Gelassenheit zu akzeptieren.
- So können Sie üben: Wenn Sie sich in einem inneren Konflikt befinden, ändern Sie Ihre Selbstgespräche von „Ich kann das nicht ertragen“ zu „Ich kann mit dieser Herausforderung umgehen, auch wenn es schwer ist.“
Fazit:
Radikale Akzeptanz im Alltag bedeutet, im Einklang mit der Realität zu leben und sie zu akzeptieren, statt gegen sie zu kämpfen. Dies führt definitiv zu mehr innerem Frieden! Und ganz klar: Es ist ein Prozess, der Geduld erfordert, aber mit der Zeit hilft, den Stress durch Widerstand zu reduzieren und ein tieferes Gefühl der Ruhe zu entwickeln.
Meiner Erfahrung nach ist dies alles nicht von heute auf morgen einfach per Fingerschnipp veränderbar, sondern ein Weg, der Übung und Zeit braucht. Der sich aber unbedingt lohnt.
Und manchmal gibt es auch Blockaden, die uns hindern können, hier weiter zu kommen. Dann macht es viel Sinn, sich Unterstützung beispielsweise per Coaching zu holen.
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