Burnout ist leider längst kein Randthema mehr – es ist eine reale, wachsende Herausforderung in…

Coaching-Tipp: Die 3 häufigsten Zuhör-Fallen – und wie Sie diese vermeiden
Sie denken, dass Sie gut zuhören können? Ja, das denken ziemlich viele Menschen. Und wenn ich in meinen Seminaren dann die ein oder andere Übung dazu mache, stellt sich häufig heraus, dass dem (auch bei manchen Profis) spätestens dann, wenn wir eigene Ziele verfolgen, nicht mehr so ist.
Vielleicht trifft dann auch eine der folgenden Hauptfallen, die ich immer wieder erlebe, auf Sie zu:
1. Falle: Der „Lösungs-Junkie“
Sie möchten helfen, einen guten Tipp geben – am liebsten auch gleich und sofort. Also haben Sie Ratschläge, Impulse parat. Doch oft will Ihr Gegenüber gar keine Lösung, sondern einfach gehört werden.
Stattdessen: Fragen Sie lieber: „Möchtest du gerade einfach erzählen oder suchst du einen Gedanken/Tipp/Vorschlag… von mir?“
2.Falle: Der „Schnell-Versteher“
Sie haben sich schon viele Gedanken gemacht, sind reflektiert und haben einfach auch schon Einiges erlebt. Und so meinen Sie im Gespräch, das Problem zu kennen („Ah, das kenne ich – war bei mir auch so…“) und lenken das Gespräch damit auf Ihren Gedankengang oder Ihr Erlebnis.
Stattdessen: Sagen Sie lieber: „Erzähl mir mehr – was genau beschäftigt dich daran?“
3.Falle: Der „Analytiker“
Sie sind gut im Denken: analysieren, strukturieren, bewerten. Das kann in vielen Momenten hilfreich sein – aber oft fühlt sich der andere dadurch auseinandergenommen statt verstanden.
Stattdessen: Versuchen Sie lieber erst zu spiegeln: „Du klingst gerade ziemlich enttäuscht – ist das so?“
Wie Sie besser zuhören – 5 sofort umsetzbare Mikro-Schritte
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Pausen aushalten – Stille ist kein Gegner, sondern Raum für Tiefe. Ausprobieren – erleben.
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Spiegeln statt interpretieren – „Du sagst, du fühlst dich übergangen…“ „Du hättest viel lieber gehabt, dass…“
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Nachfragen statt vorschnell helfen – Stellen Sie Ihre Tipps und Ideen zurück und klären Sie besser erstmal ab: „Was genau war der schwierigste Moment für dich?“ „Wozu hättest Du gerne einen Impuls?“
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Nonverbal präsent sein – Zugewandte Haltung, Blickkontakt ohne zu fixieren, ruhige Atmung, Nicken, „soziales Grunzen“ hilft auch (das bedeutet, Sie geben kleine Geräusche von sich die signalsieren, dass Sie zu hören – Sie wissen, was ich meine).
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Zuhören als Haltung kultivieren – Achtung, echtes zuhören ist keine Technik Andre spüren das. Üben Sie sich darin, echtes Interesse am Anderen zu haben (statt immer wieder im eigenen Kopf fokussiert zu sein).
Mini-Experiment für deinen Alltag
Und das wäre eine Zuhör-Challenge für heute:
Führen Sie heute ein Gespräch, in dem Sie nur eine Frage stellen – und dann 1-2 Minuten nichts sagen. Keine Tipps. Keine Reaktion. Nur zuhören.
Beobachten Sie, was passiert – mit dem Gegenüber und mit Ihnen.
Fazit: Zuhören ist keine Technik – sondern eine Entscheidung
Echtes Zuhören ist radikal. Es erfordert Mut, Präsenz und Übung. Aber es verändert Beziehungen, Teams, Gespräche – und im Endeffekt Sie selbst.
Denn wer zuhört, verändert.
Nicht durch Worte, sondern durch Raum.
Nicht durch Antworten, sondern durch echtes Dasein.
Was denken Sie?
Teilen Sie auch gern Ihre Gedanken in den Kommentaren – ich freue mich auf den Austausch.
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