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Ich passe hier nicht rein

Jede/r kennt das: Wir befinden uns unter Menschen, oder in einer einer Firma, einer Gruppe, also einem „Rahmen“, in dem wir uns nicht wohl oder dazu-passend fühlen. Wir scheinen anders als „die anderen“. Oder sind irgendwie nicht am richtigen Ort bzw. bei den passenden Personen.

Aber warum macht uns das überhaupt etwas aus? Wir könnten das doch einfach so stehen lassen, oder? Nein. Wir fühlen uns unwohl mit der Situation, weil wir Menschen soziale Wesen sind. Wir möchten ein Teil der Gruppe sein, wir wollen dazu gehören. Wenn wir dann aber merken, dass das (in diesem Augenblick oder ganz grundsätzlich) nicht der Fall ist – dann fühlt sich das ungut an. Mindestens.

Noch härter ist das, wenn wir uns von einer bestimmten Zugehörigkeit abhängig fühlen, dann ist die innere Reaktion deutlich stärker als einfach nur Unwohlsein. Viele Menschen kennen das aus der Peergroup als Kind oder Jugendliche/r.  Und: Manche Menschen erleben dieses Nicht-dazugehören-Gefühl deutlich häufiger als andere.

Wie auch immer Ihre Situation ist. Wenn Sie dies aktuell in Ihrer Firma oder Ihrem Team kennen, hier einige konkrete Schritte, die Sie unternehmen können, um sich zugehöriger zu fühlen:

A) Gehen Sie in Selbstreflexion:
Fragen Sie sich, warum genau Sie sich nicht zugehörig fühlen. Gibt es bestimmte Gründe, wie fehlende soziale Bindungen, kulturelle Unterschiede oder Kommunikationsprobleme? Je nach Gründen, können Sie diese nämlich konkret angehen oder sich Unterstützung holen, um sie zu verändern.

B) Statt schweigen – kommunizieren:
Suchen Sie das Gespräch mit Ihren KollegInnen und Vorgesetzten. Wenn es für Sie passend ist, dann sprechen Sie offen über Ihre Gefühle und Ihre Wahrnehmung der Situation. Seien Sie sich bewusst, dass diese immer individuell geprägt sind und fragen Sie Ihre Gegenüber, wie er/sie die Situation einschätzt. Häufig erleichtert dieser Austausch sehr und rückt Manches gerade.

C) Gehen Sie bewusst ins Netzwerken:
Statt sich (wie Sie es vielleicht gerne würden) eher zurück zu ziehen: Bemühen Sie sich, Beziehungen zu Ihren Kollegen aufzubauen. Nehmen Sie an Teamveranstaltungen, Meetings und sozialen Aktivitäten teil, um sich besser zu integrieren, anderen auch die Chance zu geben, Sie besser kennen zu lernen. Versuchen Sie auch, aktiv an Pausengesprächen und sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Fragen Sie Kollegen nach ihren Interessen und lernen Sie sie besser kennen.

D) Eine/n MentorIn suchen:
Falls Ihr Unternehmen ein Mentoring-Programm hat, nutzen Sie diese Möglichkeit, um von erfahreneren Kollegen zu lernen und sich besser zu vernetzen.

E) Sich aktiv einbringen:
Unser Impuls, wenn wir uns nicht zugehörig fühlen, ist eher ein Herausnehmen aus gemeinsamen Projekten. Um dem Team/Unternehmen eine Chance zu geben: Bieten Sie Ihre Hilfe an und unterstützen Sie Ihre KollegInnen bei Projekten und Aufgaben. In der Regel erhalten Sie auch Unterstützung, wenn Sie anderen helfen. Je mehr Sie zu Ihrem Team und zur Firma beitragen, desto mehr werden Sie sich vermutlich zugehörig fühlen.

F) Unternehmenskultur verstehen:
Versuchen Sie bewusst, die Werte und die Kultur Ihrer Firma zu verstehen. Fragen Sie die KollegInnen auch nach den sogenannten „implizitien“ Regeln und Werten. Das sind solche, die eigentlich alle kennen aber die nirgends schriftlich fixiert sind. Dies kann Ihnen dabei helfen, besser zu verstehen, wie die Dinge laufen. Und ob Sie hier (mit Ihren eigenen Werten) am richtigen Platz sind.

E) Arbeitsplatzwechsel in Betracht ziehen:
Wenn alle Versuche, sich in Ihrer aktuellen Firma oder dem Team zugehörig zu fühlen, erfolglos bleiben: Halten Sie sich die Möglichkeit offen, auch eine andere Stelle zu suchen, bei der Sie sich wohler fühlen. Dieser Tipp scheint banal. Allerdings erlauben sich viele Menschen ganz real häufig diesen Wechsel nicht – und bleiben so in Unzufriedenheit oder im Rückzug an Arbeitsplätzen oder in Teams, die für sie nicht passend sind.

Klar ist, dass die Integration in eine Firma oder eine Gruppe nicht von Jetzt auch Gleich geht und sich mit der Zeit entwickelt. Es ist vollkommen in Ordnung, dass es einige Zeit dauert, bis Sie sich wirklich zugehörig fühlen. Falls Sie aber dauerhaft Schwierigkeiten haben, sich zugehörig zu fühlen (und die o.g. Punkte getestet haben), kann professionelle Hilfe in Form von Coaching oder Beratung Sie weiter bringen.

 

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