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Wichtige Entscheidungen treffen

Wie kann ich stimmige Entscheidungen treffen? Worauf es ankommt…

Im Coaching hatten wir eben die Fragestellung, ob meine Klientin Ihren alten Weg weiter gehen möchte, oder sich besser neuen Möglichkeiten zuwenden sollte. Diese Art Frage stellt sich uns im Leben immer wieder: In unterschiedlichen Lebensphasen, Kontexten, Schwierigkeitsgraden.

Meiner Erfahrung nach ist eine der Hauptschwierigkeit bei Entscheidungsfindungen, dass wir die Lösung zu stark auf Verstandesebene finden wollen. Dies produziert dann auch das bekannte Gedankenkarusell. „Wie bitte?“ werden Sie vielleicht denken. „Worauf soll ich mich dann verlassen, wenn nicht auf meinen Verstand“? Oder „Wozu dann Pro- und Kontralisten?“ Die Crux ist: Unsere Gedanken spiegeln meist unsere ganz eigene Geschichte wider. Wie wir bisher in unserem Leben die Dinge angegangen sind und welche Entscheidungen wir jeweils getroffen haben. Oder sie spiegeln wahlweise auch die Stimmen der Außenwelt (von Eltern, Freunden, den Medien, etc.) wider. Soweit so gut? Möglicherweise nicht.

Ein Beispiel: Einer meiner Coachees war als IT-Spezialist schon geraume Zeit sehr unglücklich – er titulierte es eher als „total unzufrieden“. Sein Kopf sagte ganz jedoch klar: „Das ist ein sicherer Job“ „Das kannst Du halt gut“ „Du verdienst super, bleib besser dabei“ und so weiter. Es gab auch zarte Impulse wie „Aber ich würde so gerne mit Jugendlichen arbeiten“ oder „Ich wäre ehrlich gesagt lieber viel freier in meiner Art zu arbeiten“, dann jedoch war ganz rasch wieder ein Gedanke wie „Das sind doch Hirngespinste.“. Kennen Sie dieses Hin- und Her? Und was machen wir im Coaching damit?

In Entscheidungsmomenten gilt es zu verstehen, dass lange Listen (aus dem „Kopfgehirn“) tendenziell nicht funktionieren, weil sie unser bekanntes Denken reproduzieren. Und dieses Denken beruht nun einmal auf „alten“ Entscheidungen und Mustern. Die unterschiedlich hilfreich in der Vergangenheit waren. Wenn Sie uns in der aktuellen Situation wirklich hilfreich wären, dann wäre die Entscheidung schon lange zu unserer Zufriedenheit getroffen. Wenn dem aber nicht so ist, dann drehen wir uns mit den altbekannten Argumenten von Pro und Contra irgendwie immer wieder im Kreis. Und bleiben wo wir sind. Oder wir entscheiden dann verzweifelt irgendwie, aber landen faszinierenderweise wieder in ähnlichen Problematiken oder Strukturen.

Was wir für eine wirklich gute Entscheidung oder (Neu-) Ausrichtung brauchen, die in der aktuellen Lebensphase wirklich stimmig ist und trägt, ist unser „Herzgehirn“. Da das Herz mit allen Lebensfunktionen unseres Körpers in direkter Verbindung ist, gilt es als Sitz der Gefühle. Die Wissenschaft hat jedoch inzwischen erkannt, dass im Herz ein eigenständiges, neuronales System mit etwa 40.000 Nervenzellen existiert. Dieses Nervensystem steht mit dem Gehirn in Verbindung und wird „Herzgehirn“ genannt. Es spiegelt unsere ureigene Wahrheit in diesem Augenblick glasklar wider. Und nur diese führt uns in echte Zufriedenheit und Stimmigkeit im Leben. Sie ist für uns erkennbar über unsere Gefühle, die sich meist dann deutlich melden, wenn etwas ganz übel („ich bin so unglücklich mit…“) oder wunderbar („Oh wie toll!“) für uns ist.

Nun erlebe ich häufig, dass wir nicht gelernt haben, auf unsere Gefühle zu achten. Im Gegenteil: Wir erleben (gerade die unguten Gefühle) häufig als hinderlich. Und so drücken wir diese Impulse weg und geben unserem Herzgehirn damit immer wieder das Signal: Irrelevant! So wird es mit den Jahren immer schwieriger, die Informationen unseres Herzens klar zu empfangen. Es ist alles irgendwie verwirrend oder gar nicht richtig spürbar. Und genau hier geht’s entlang.

Hier genau hinzublicken – bedeutet ganz nebenbei sich selbst immer besser kennen zu lernen. Die eigenen Blockaden stückweise wegzuräumen, führt in eine enorme Freiheit, Entscheidungen zu treffen, die nicht das immer gleiche Fahrwasser bedeuten, sondern unserem tatsächlichen Wesen entsprechen: Unseren Fähigkeiten, Stärken, Qualitäten und Motivatoren, den Werten die uns ausmachen.

Was dann geschieht: Dann öffnen sich (manchmal wie magisch) neue Türen und zeigen sich Wege, die vorher nicht erkennbar oder verschlossen waren. Dann verändert sich das Umfeld und wir erleben Möglichkeiten, Wege zu beschreiten die uns tatsächlich entsprechen und nachhaltig zufrieden machen.
Und das erlebe ich in Coachings immer wieder: Der IT-Spezialist beispielsweise hatte, nachdem er seinem „Herzgehirn“ zuhören konnte, unglaubliche Begegnungen und bekam schließlich Angebote, die ihn auf völlig neue Wege führten. Und die passten tatsächlich! (Da waren sich Kopf und Herz einig).

Und genau das wünsche ich auch Ihnen.

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